What we do not perceive, we cannot truly understand. Therefore, it is important to sharpen our senses and also expand them with technical aids to be able to interact adequately with a complex and dynamic environment. Our senses help our brain to perceive things, especially because they harmonize together. Left on their own, a single sense can easily deceive us. Through the interplay of the senses, however, the brain can process impressions and combine them with previously gathered experiences. Within the course, students playfully learn methods and practices in practical exercises to sharpen and expand their senses. As a result, they can perceive their environment more precisely and comprehensively, finding solutions to the challenges of our time.

A joint teaching course of the University of Applied Arts Vienna and the Johannes Kepler University Linz.

Sinneswandel - A Hacker's Guide to Perception

Exhibition at Angewandte Festival 2024

We present a reflection on an innovative interdisciplinary course that won the "TRANSFORM - New Courses" call from the University of Applied Arts Vienna and the Johannes Kepler University Linz, titled: "Sinneswandel - Bemerkungen zur menschlichen Wahrnehmung . "

What we cannot perceive, we cannot truly understand. Therefore, it is crucial to sharpen our senses and expand them with technical aids to interact appropriately with a complex and dynamic environment. Our senses help our brains perceive things, especially because they work in harmony. When isolated, a single sense can easily deceive us. However, the interplay of the senses allows the brain to process impressions and combine them with previously gathered experiences.

In the course, students playfully learn methods and practices through practical exercises to sharpen and expand their senses. This enables them to perceive their environment more accurately and comprehensively, finding solutions for the challenges of our time.


 

Ornament und Verrechnen (10€ Version)
Sebastian Pfeifhofer 2024

An everyday object is transformed in its appearance. With the title, an allusion to a text by Adolf Loos, and the Postsparkasse as a framework,
the intervention creates a web of contexts to question hidden layers of modernity.

 

Workshops & Lehrende im Portrait

Sebastijan Geč

Gleichgewicht, Körperempfindung & Tiefensensibilität

Der Workshop "Ballroom Walk" steht allen Geschlechtern und Altersgruppen offen. Es wird den Studierenden nahe gebracht, wie man mit Selbstwertgefühl am Laufsteg läuft. Der Laufsteg stammt aus der Ballroom-Szene der 60er Jahre, und es ist wichtig zu verstehen, wie die Geschichte damals die Szene beeinflusste und wie sie das heute noch tut. Voguer sind dafür verantwortlich, Menschen mit BIPOC-Hintergrund (Black, Indigenous und People of Colour) zu respektieren. Die Wahrnehmung und Anerkennung des anderen ist dabei von großer Bedeutung. Ziel ist es, die eigene Präsenz durch die Selbstdarstellung eines Ballroom-Laufs zu steigern und zu lernen, wie man dies in den Alltag integrieren kann.

Sebastijan Geč - auch bekannt als "I am everything", ist ein Tänzer, Choreograph, Performer und Drag Queen. Er wurde in Maribor, Slowenien, geboren und absolvierte sein Studium in Choreographie und zeitgenössischem Tanz an der SEAD Salzburg. http://www.sebastijangec.com

Michael Bachhofer

Auditiv & Visuell

Unter Zuhilfenahme technischer Geräte-Hacks werden die Studierenden angeleitet, ihre Sinne zu erweitern. Durch einfache Übungen die sollen die körpereigenen Sinne im Alltag geschult werden. Es wird unter anderem einen Soundwalk geben, bei dem elektromagnetische Felder (EMF) hörbar gemacht werden. Studierende bauen unter Anleitung einen EMF-Detektor mit dem man diese Schwingungen hörbar machen kann. In einer gemeinsamen Exkursion (vorzugsweise am Abend bzw. in der Nacht) werden die sinneserweiternden Tools (EMF-Detektor und 365nm UV-Lampen) in der Gruppe genutzt und die Studierenden können ihre Erfahrungen während des Soundwalks austauschen. UV (365nm): Die Welt mit einer 365nm UV Taschenlampe erkunden; durch Autofluoreszenz werden unsichtbare Dinge sichtbar. Chlorophyll leuchtet rot, Skorpione oder auch die Augen von nachtaktiven Insekten leuchten hellblau, Urin- und Kalkspuren werden sichtbar ebenso wie Sicherheitsmerkmale von Geldscheinen und Pässen. Auch können mit “UV-Tinte” geschriebene Tags an Hauswänden sichtbar gemacht werden, die ua bei Geocaching zum Einsatz kommen.

Michael Bachhofer hat Ökologie in Verbindung mit Ethnomedizin sowie Art & Science studiert. Er
arbeitet momentan an seiner Dissertation am Science Visualization Lab der Angewandten, wo er einen hochauflösenden 3D Scanner für Insekten entwickelt. In interdisziplinären Teams hat er über die Jahre mehrere Art Science Projekte realisiert. Sein Interesse gilt Themen der Wahrnehmung und Vorstellung und der Erkenntnistheorie des radikalen Konstruktivismus von Ernst von Glasersfeld und Heinz von Foerster. Die Lehrveranstaltung Ökophysiologie der Sinne, die er während seines Biologiestudiums besucht hat, hat ihn zu dieser Lehrveranstaltung inspiriert. http://www.michaelbachhofer.com

Jeanette Müller

Taktil

Die taktile Wahrnehmung wird in den Mittelpunkt gestellt. Die bewusste Wahrnehmung der Welt über die Haut, vor allem der Hände und Füße, bei den Teilnehmer:innen gefördert und das taktile Wahrnehmungsspektrum erweitern. In einem künstlerischen Workshop werden Pflanzensamen, Kerne und persönliche Gegenstände zusammengebracht, ertastet, Wahrnehmungen und Verbindungen werden besprochen, systemisches Denken und gleichzeitig vertiefendes Kennenlernen der Gruppe und eigener Fähigkeiten, gemeinsames Tastbild wird erstellt mitgebrachte Tast Boxen erkundet, Ökosysteme auf sinnlichen Eindrücken basierend beschrieben und in Verbindung gebracht.

Dr. Jeanette Müller ist promovierte Politikwissenschaftlerin und Konzeptkünstlerin (v.a. Installationen, Performances, Fotographie). Workshops zum Thema Wissenstransfer und Wissenschaftskommunikation/Projekte/Lehrtätigkeit u.a. an der Universität für angewandte Kunst Wien, Silpakorn University Bangkok, Architectural University Hanoi, Technische Universität Malaysia, Communications Engineering-Department der Kepler Universität Linz sowie für internationale Unternehmen, Konferenzen, Schulen, Gefängnisse, Altenheime etc. Sie verfügt über langjährige Erfahrung in der Konzeption, Entwicklung und Umsetzung von transdisziplinären und partizipativen Kunstprojekten. Darüber hinaus
gestaltet sie transkulturelle Kommunikationsräume, Gemeinschafts-, Lern- und Kreativräume an den Übergängen von Wissenschaft und Kunst, wie z.B. die “Wissens°räume” für das Science Center Netzwerk. http://jeanettemueller.net/

Paul Divjak

Olfaktorisch

Seine Impuls-Lesung und der Workshop werden die olfaktorische Wahrnehmung in den Mittelpunkt stellen, die bewusste Wahrnehmung von Gerüchen bei den Teilnehmer:innen fördern und das olfaktorisches Wahrnehmungsspektrum
erweitern. Darüber hinaus geht es um das Entwickeln von (möglicher) Sprache für das Wahrgenommene.

Dr. Paul Divjak, Autor, Kulturwissenschaftler, Künstler und Duftexperte. Studium an der
Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK), Promotion an der Universität Wien zum Doktor der Philosophie. Divjak beschäftigt sich fächerübergreifend mit Phänomenen der Wahrnehmung und kulturellen Zeichensystemen. Aktuell forscht er, gemeinsam mit der Künstlerin und Politikwissenschaftlerin Jeanette Müller und einem internationalen Team
aus Künstler:innen und  Systemwissenschaftler:innen im Rahmen des FWF (PEEK)-Projekts Sensing Living Systems am Angewandte Interdisciplinary Lab (Universität für Angewandte Kunst, Wien) zu multisensorischen Szenographien und Systembewusstsein. Publikationen u.a.: »Der Geruch der Welt«, »Vorbereitungen auf die Gegenwart« und »Der parfümierte Mann«. http://www.pauldivjak.com

 
Margit Busch

Gustatorisch & Olfaktorisch

Der Geschmack, sei es im ästhetischen oder gusta-torischen Sinn, wird von zahlreichen Faktoren geprägt. Sinneseindrücke, körperliche und seelische Verfassung, Erbanlagen, kultureller Hintergrund und individuelle Erfahrung spielen bei der Ausbildung des Geschmacks eine Rolle. "Train-your-taste" ist ein Format, bei dem die Verkostung von gusta-torischen Kompositionen, (angelehnt an die Löffel-gerichte des Gourmetkritikers Jürgen Dollase, „Geschmacksschule“, Tre Torri Verlag, Wiesbaden, 2005.) dazu einlädt, tiefer in die Vielschichtigkeit des Geschmacks einzutauchen, und dies sowohl im gustatorischen als auch im ästhetischen Sinn.

Margit Busch absolvierte eine Autoschlosser-Lehre, ist diplomierte Biologin und arbeitete über mehrere Jahre in pädagogischen Kontexten bevor sie im Masterstudiengang Art & Science an der Universität für angewandte Kunst studierte. Derzeit ist sie Doktorandin im Artistic Research PhD Programme der Angewandten und forscht an einem Garten für
einen Fisch. Sie interessiert sich für erkenntnis- theoretische Fragen und die Zusammenhänge von seelisch-geistigen, sinnlichen und physikalisch-chemischen Prozessen. https://margitbusch.de

Martina R. Fröschl

Visuell

Die visuelle Wahrnehmung und deren Erweiterung durch Geräte wie MicroCTs, SEM, div. Nano-Imaging Verfahren, oder Macro-Photogrammetrie ist Thema ihres Workshops. Die Studierenden sollen praktisch erfahren, was es heißt, wissenschaftliche Daten in visuelle Repräsentationen zu überführen - dies ist ein wichtiger Schritt um die "Sichtbarmachung" der unsichtbaren Welt informiert hinterfragen zu können und dies in ihre Auseinandersetzung mit der
Gesellschaft und ihre eigenen Arbeit einfließen zu lassen.

Dr. Martina Fröschl studierte Medientechnik und Mediendesign und verfasste ihre Dissertation über
computeranimierte wissenschaftliche Visual-isierungen tomographisch gescannter mikro-skopisch kleiner organischer Entitäten. Die meisten ihrer Computeranimationen basieren auf wissen-schaftlichen Bilddaten. Derzeit ist sie Leiterin des Science Visualization Labs der Universität für angewandte Kunst Wien. www.martinafroeschl.com

Stefan Resch

Systemisches Denken

Im Workshop “Wahrnehmung von Zustands-räumen” wird den Studierenden etwas näher gebracht, was oft sehr missverstanden wird - wie Rechnen mit physikalischen Systemen wie dem Computer und die Interaktion solcher Systeme funktioniert. Parallelität: Prozessoren führen immer alle Operationen gleichzeitig aus, das hat auch energietechnische Implikationen. Verteilte Systeme: Wie viel von einem System kann eigentlich mit Sicherheit gewusst werden? State Space Explosion: Wieso führen ein paar wenige Regeln
von Tic-Tac-Toe bis Go zu so vielen verschiedenen möglichen Spielverläufen? Wieso ist das so schwer für uns Menschen zu verstehen?

Dr. Stefan Resch ist Systemarchitekt bei Thales für sicherheitskritische Systeme im Eisenbahnbereich. Ihn beschäftigt immer wieder aufs Neue, was ein
Mensch, oder auch ein Computer, eigentlich von der Umgebung wissen kann.

Perception of state spaces - systems thinking

Photos by Stefan Resch

How Adobe Firefly visualizes the teaching course